Howanawan und Oschakan Die Kirche Karmravor in Ashtarak Picknick am Fluß Kassach |
Im Nordwesten Eriwans liegt die Provinz Aragazoten, die sehr viel Sehenswürdigkeiten bietet. Nach einer Fahrt auf der Autobahn mit zuweilen verwirrenden Ausfahrts-Regelungen durch eine sonnenverbrannte Landschaft, in der die vielen nicht fertiggestellten Bauwerke an die anhaltende äkonomische Krise erinnern, kamen wir zuerst in den kleinen Ort Howanawank. Hier besichtigten wir die Hauptkirche St. Karapet, die erste von 6 Kirchen an diesem Tag.
Nichts wird vergeudet, alles wird genutzt und so fand dieser ausgediente Bus noch eine neue Bestimmung als Lager für Stroh und getrockneten Dung.
Im örtlichen Univermag finden sich Putzmittel, etwas tiefgefrorener Fisch in der Kühltruhe, Eiskrem, ein paar Schulhefte und ein paar Flaschen Alkoholika. Hier erstehe ich armenischen Kognak aus Berg-Karabach, das Etikett stammt noch aus der Sowjet-Zeit. Der Inhalt auch? An der Jahresangabe (4 Jahre) zweifle ich, wahrscheinlich ist der Inhalt doch älter... Nun, wir haben ihn uns später in Moskau schmecken lassen ....
Das armselige Warenangebot erinnerte mich an die schlechtgefüllten Dorfläden in Weißrußland vor fünf Jahren.
In Ashtarak findet sich eine der seltsamsten und zugleich bekanntesten Kirchen Armeniens: die Karmravor-Kirche. Nicht nur, daß sie ein Ziegeldach besitzt, was ansonsten in Armenien unüblich ist, diese Kreuzkuppelkirche ist sehr, sehr klein: nur 6 x 7 m. Man könnte sie eher als Kapelle bezeichnen und die Vermutung, daß es sich bei diesem Bau aus dem 7. Jahrhundert um eine Familienkirche handelte, konnte ich sehr gut nachvollziehen.
Die Marianeh-Kirche in Ashtarak ist noch nicht sehr alt (jedenfalls für armenische Verhältnisse): sie stammt aus dem 13. Jahrhundert. Ihr gegenüber liegt, wie das in kleinen Städtchen oft so ist, der Haushaltswaren-
Leider war das Geschäft sonntags geschlossen, sonst hätte ich sicherlich einige interessante Küchenutensilien oder Werkzeuge erstanden.
Die Stadt Ashtarak liegt auf einem Plateau, umflossen vom Fluß Kassach.
Über diesen Fluß führt eine alte Bücke aus dem 17. Jahrhundert, und folgt man dem Flußlauf auf schlechtem Wege, passiert man ein Naturwunder:
In trockener, ausgedorrter Landschaft plötzlich ein Wasserfall!
Das Picknick ist eine Erfindung von Bewohnern trockener Gebiete:
suchen Sie doch immer Flußläufe oder Seen, Oasen, auf und zelebrieren dort große Festmahle.
So auch hier: ein Schaf mußte sein Leben lassen, fachgerecht geschlachtet von zwei kräftigen Männern, während die Dorfjugend noch im Fluß schwimmt und plantscht.