Neu im
Liebe Freunde von Avantart!
Ein wunderschöner Sommer geht zu Ende, der Morgendunst verklärt die Welt und die Wespen warten auf Pflaumenkuchen und andere Leckerbissen.
Aber dieser Sommer war auch ein Sommer der Hysterie und der von den Medien geschürten Event-Kultur: erst der Hype um die Sonnenfinsternis und jetzt die Hochzeitsraserei am 9. 9. 1999.
Erwartungen werden hochgeschaukelt und die Wirklichkeit bleibt dann hinter diesen Erwartungen zurück, die Enttäuschung ist garantiert. So war es mit der Sonnenfinsternis, als Wolken am Himmel aufkamen und so wird es wohl mit den Ehen sein, die mit dem Blick auf den Kalender-Effekt und die Medien-Resonanz geschlossen wurden. Die Bedachtsamkeit ist verschwunden, die Dinge haben ihren Grund nicht mehr in sich selbst sondern in den kalkulierten Effekten....
Mir ist so nach Poesie, nach einem Ausgleich der Häßlichkeit, und diesmal nicht Rilke, sondern Sergej Jessenin.
Der Herbst schaut grübelnd in des Abends Helle,
Die Gräser deckt ein leichter Nebel zu,
Die Hütte kaut mit greisem Mund - der Schwelle -
Das duftige Brot der abendlichen Ruh.
Herbstliche Kühle, weich mit Dunst verschlungen,
Stiehlt sich zur Scheune über Feld und Au;
Versunken schaun zwei flachshaarige Jungen
Aufs Spiel der Dohlen durch der Scheiben Blau.
Die grüne Asche auf dem rosigen Herde
Glimmt fahl am Rauchfang, wo noch Kohlen sind.
Und jemand fehlt, verschluckt von Nacht und Erde,
Von jemand flüstert schmallippig der Wind.
Zwei Färsen stören nicht mehr auf die Ruhe
Von Gras und Laub, die goldner Rost betaut.
Den Schnabel eines aufgeblähten Uhus
Küßt ein gezogener, dünner Klagelaut.
Im Stall herrscht Stille und ein Schlummerweben;
Der weiße Weg hüpft um den Graben nackt ...
Das Gerstenstroh seufzt zärtlich und ergeben
Am Maul der Kühe, nickend mit dem Takt.
|
Die goldnen Schatten auf dem Herbstwald liegen, Er sprach in seiner Birkensprache gern; Die Kraniche, die traurig weiterfliegen, Bedauern nichts und sind dem Schicksal fern. Bedauern - wen? Wir alle wandern, schweifen - Du kommst und gehst und läßt das leere Haus - Es träumt von denen, die die Welt durchstreifen, Und tief im Teiche lischt das Mondlicht aus. Ich bin allein. Ringsum der Ebene Stille, Die Kraniche hat längst der Wind verweht, Ich sehne mich nach meiner Jugend Fülle, Und doch ist nichts, das mir zu Herzen geht. Ich klage nicht um Jahre, die entlaufen, Um Seelenblüten, duftig und verschwärmt, Im Garten brennt ein großer Scheiterhaufen. An dem sich aber keines wirklich wärmt. |
|
|
Wie auch die Flammen sich zusammenballen, Das gelbe Ebereschenlaub bleibt fest. Ich lasse meine Worte traurig fallen, So wie der Baum die Blätter fallen läßt. |
Und wenn die Zeit, im Zeichen neuer Sterne, Sie einmal wegfegt, anderm Unrat nach, So sollt ihr sagen, daß der Herbstwald gerne In seiner Birkensprache zu ihm sprach. |
Das Sommertheater-Festival auf Kampnagel in Hamburg ist zu Ende gegangen, die Frage Wo ist Osten hat sich wohl nicht so ganz geklärt, aber einen Bericht über Alexey Aigi und das Ensemble Sasha Pepelyaev gibt es hier auf Avantart.
Und eine Hörprobe auch.
Immer schon hatte ich vor, Büchtertips zu geben, Bücher vorzustellen, die zu den von mir vorgebrachten Themen passen. Nun habe ich mich daran gesetzt und eine Liste zum Thema Rußland zusammengestellt.
Mit vielen dieser Bücher verbindet mich Persönliches, und einiges davon werde ich bei der Vorstellung der Titel auch erwähnen.
Die hier von mir vorgestellten Bücher können Sie in jedem Buchladen bestellen. Verlagsangaben und ISBN-Nummern sind angegeben. Haben Sie keine Möglichkeit dazu, bringt Sie ein Klick auf die Umschlagbilder zu einer Sofortbestellung bei AMAZON.DE
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich ein solches Partnerschaftsprogramm auf AVANTART aufnehmen soll, und habe mich dann dazu entschlossen. Der Grund: einige der Bücher sind bei ausländischen Verlagen erschienen und nicht ganz einfach zu bestellen. Wenn Sie diese Bücher also nicht bei Ihrem Buchhändler ordern können, tun Sie dies ruhig online....
Ab jetzt finden Sie also hier Literaturvorschläge, eine kommentierte Bücherliste, und los geht es mit Büchern von Ljudmila Ulitzkaja, Andrej Makine Andrej Bitov und Serge Schmemann. Belletristik, Zeitgeschichte und Reiseberichte aus geschlossenen Städten....
Acètone lernte ich 1998 auf dem MIMI-Festival in Arles kennen. Nun hat er mir eine CD geschickt, die er zusammen mit Jacob Thein eingespielt hat. Ich stelle sie hier vor. Wenn mein CD-Laufwerk repariert ist, werde ich auch eine Hörprobe hochladen, klar.
Nach oben
cmg@avantart.com
Die URL der Seite: http://www.avantart.de
