Neu im April 2000


Gemeinsam gegen den Abmahnwahn

Das Elend Tschetscheniens

Stop den Lärm

vor 10 Jahren:
Auf der Suche nach dem sowjetischen Schamanen...


Skulptur 2000 in Berlin

Das DOM-Programm im April 2000: Festival Alternativa und vieles Interessante

Andrej Makines neuer Roman und Anna Karenina

mit deutschem, russischem Blick

Alexei Aiguis CDs kann man nun online bestellen

Trudy Morse wird am 8. April 81 Jahre alt




ein Zaun in Puschkin

Neu im
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http://www.teamone.de/selftalk/rechtundlinks.htm


Liebe Freunde von Avantart!


Foto: Igor Palmin

Es gibt Dinge, die kann ich nicht verstehen. Rußland besiegt und zerstört ein ganzes Land, die Welt schweigt und gratuliert dem Mörder Putin zu seinem Wahlsieg. Die Stimmen, die noch vor einem Jahr die Nato-Aktionen in Albanien am lautesten verteidigten und antrieben, sind verstummt. Wo ist das Gewissen geblieben? Gibt es Grenzen für das Gewissen?

Was mich wirklich verstört hat, ist die Tatsache, daß auch in Chechenien selbst gewählt wurde, daß die Menschen, die die schrecklichsten Qualen durch die Kampfhandlungen der russischen Armee erleiden mußten, die durch die Bombardements und Sprengungen ihr Hab und Gut, ihre Gesundheit und ihre Zukunft verloren, Putin, ihren eigenen Henker, gewählt haben (sollen). Ich verstehe es einfach nicht....

Aber es gibt auch wirklich glückspendende Momente. Bei der Suche nach Informationen über Tschetschenien stieß ich auf die Webseiten des russischen Fotographen Igor Palmin. Palmin bereiste über viele Jahre das Land im Kaukasus und zeigt auf seinen Seiten beeindruckende Bilder, verknüpft mit nachdenklichen Gedanken über das Schicksal dieses Bergvolkes. Sein Tschetschenien-Projekt ist ein eindrucksvolles menschliches Zeugnis. Und das erleichtert mich.

Nicht zuletzt ist Igor Palmin bekannt geworden durch die Photos nonkonformistischer Küstler, die er in den 70er Jahren portraitierte.

Zitat Yuri Sobolev von Interstudio: Palmin? Das ist ein Guter!



http://www.freedomforlinks.de/ Es geschehen seltsame Dinge im Netz, Geschäftemacher entdecken die unendlichen Möglichkeiten, und Geschäfte kann man ja bekanntlich auf unterschiedlichste Weise tätigen: durch reellen Tausch: Leistung gegen Geld, oder durch Ausnutzen abstruser Rechtskonstruktionen.
So herrscht seit einiger Zeit im deutschen Netz die Unsitte, nicht Markenverletzungen durch Markenrechtsverletzer, also z.B. Firmen, die widerrechtlich geschützte Begriffe in ihren Produktnamen nutzen, zu ahnden, nein, es kommt viel perfider: Irgendjemand reserviert sich geläufige Worte des Alltagswortschatzes und verfolgt nun jeden Gebrauch dieser Worte auf das Innigste. Bevorzugte Opfer solcher Abmahnungen sind z.B. WebSeitenbetreiber, die harmlose Links zu Firmen auf ihren Webseiten veröffentlichen und denen unterstellt wird, damit Markenrechte zu verletzen.
So nun mit dem allseits üblichen Wort Explorer. Links zu Firmen, die dieses Wort im Produktnamen führen, sollen auf einmal viel Geld, Unterlassungsgeld, kosten.
In dem allseits renommierten Werk SELFHTML gibt es einen Link (unter anderen) zu einem FTP-Programm und dieser Link wurde schon zahlreich abgemahnt. Bisher traf die Abmahnwelle Hobbyisten, Seitenbetreiber, die die SELFHTML-Seiten spiegelten, nun traf es Stefan Münz und SELFHTML selbst.
Inzwischen scheint sich der bestens renommierte adelige Anwalt auch an die Großen heran, umso stärker muß die Abwehr dieser unangenehmen Praxis ausfallen. Deshalb hier die notwendigen Informationen:

Die Infos auf www.teamone.de

Der Verein Freedom for Links

Ich bitte recht herzlich um Unterstützung und um Geldspenden für die Prozeßführung.


Bitte horchen Sie einmal in sich hinein und achten auf die Unruhe, die in Ihnen sitzt.
Der Lärm, der uns umgibt und dem wir nicht entgehen können, zerstört uns langsam aber sicher...

Am 12. April gibt es wieder einen Aktionstag gegen den alltäglichen Lärm und wir sollten uns alle darauf vorbereiten...

Konzentration und Ruhe täte uns allen gut.

Auf http://www.dega.itap.de/nad/nad_main.htm finden Sie weitere Informationen, Argumentationen und Aktionsvorschläge. Diese Aktion wird zum dritten Male durch Öffentlichkeitsarbeit für gehörgerechte Geräuschbeurteilung im Fachausschuss Hörakustik der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) und in den USA durch die League for the Hard of Hearing, New York durchgeführt.
Die Empfehlungen für einen ruhigen Tag sind immer aktuell..




Kuryokhin,Letov and friendsDOM in Moskau hat wieder ein herausragendes Monatsprogramm:

Ein Festival für Dmitry Prigov, den musikalischen Poeten, das 4.SKIF-Festival: in Memoriam Sergey Kuryokhin, dieses Mal in Moskau und nicht in New York, und Alternativa, das renommierte Festival für Neue Musik, veranstaltet von Dmitry Ukhov.

In memoriam Sergey Kuryokhin: In meinem Archiv fand ich ein altes Foto, das ich vor vielen Jahren in Ekaterinburg geschenkt bekam: Sergey Kuryokhin, Sergey Letov, der E'burger Musikjournalist Genadij Sakharov und our friend Dimidov, ein großer Jazzfreund.


in search of the soviet shamanTempora mutantur, nos et mutanmur in illis - die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen! Wann stimmte diese alte Weisheit besser als in der letzten Dekade, in der Großmächte zusammenbrachen, Wirtschaftssysteme abgelöst wurden, Länder vereinigt oder geteilt wurden...

Es ist erst 10 Jahre her, daß Tim Hodgkinson und Ken Hyder ihre erste UdSSR-Tour unternahmen, ja so hieß das damals noch! "Auf der Suche nach dem sowjetischen Schamanen" hieß ihre Tour, die sie bis nach Khabarovsk im fernen Osten führte.

Boris A. Podkosov, ein nimmermüder Jazz-Promoter im fernen Osten brachte mich auf die Idee, diesem historischen Unternehmen ein paar Seiten zu widmen und das werde ich tun. Die Jubiläen häufen sich: letztes Jahr waren es 200 Jahre her, daß Suvorov über die Schweizer Alpen krabbelte und nun sind es 10 Jahre, daß die schrägen Töne im Osten erklangen...

Im Moment wird das Material zusammengetragen und die Seite wird wachsen....

Schauen Sie immer mal wieder auf dieser Seite: In Search of the Soviet Shaman nach!




Walter de Maria: Skulptur 2000Bis zum 27. August wird Skulptur 2000 von Walter de Maria in Berlin ausgestellt.

Ich konnte dieses großartige Werk nun nach 7 Jahren wieder sehen und fürchtete mich sogar ein wenig. Es hatte damals eine sehr starke Wirkung auf mich ausgeübt, nur vergleichbar mit Barnett Newman's Who is afraid of Red Yellow and Blue. Wird die Wirkung beim erneuten Sehen noch vorhalten, werde ich etwas empfinden oder ist der Zauber verloren?

Zu meiner großen Erleichterung konnte ich dem Werk wieder intensiv begegnen, ich fühlte mich beruhigt, getragen und beglückt. Ein Kunstwerk wird immer dialogfähig mit dem Betrachter, dem Gegenüber, bleiben und es wird dem Gegenüber je nach dessen Lebenssituation und -Erfahrung vielleicht jedesmal etwas Anderes bedeuten, aber es verliert nicht.

Und Skulptur 2000 ist ein Kunstwerk. Lesen Sie bitte, was Angela Schneider im Katalog zur Ausstellung über Walter de Marias Musik schreibt. Denn Walter de Maria schafft auch Musik.



Das Verbrechen der Olga Arbelina Andrej Makine hat einen neuen Roman in Deutschland veröffentlicht: Das Verbrechen der Olga Arbelina.

Wieder gelingt es dem Autor, jeden der geschilderten Menschen sein eigenes Rätsel leben zu lassen und uns in den Bann zu ziehen. Ich habe das Buch noch nicht ausgelesen, aber ich hoffte, es würde nicht enden...

Bestellen Sie gleich onlineWieder ein eindrucksvolles Portrait einer russischen Frau, nachdem ich doch gerade Tolstois Anna Karenina erneut gelesen habe und feststellen mußte, wie sich mein Bild dieser Frau doch sehr gewandelt hat. In meiner Jugend, mit 21, hielt ich sie für eine romantische Heldin, die alles der Liebe opfert und vom Leben betrogen wird, heute, doch etwas älter, erscheint sie mir als desorientierte Person, die nicht auf eigenen Füßen stehen kann und von ihrer Umwelt eine bedingungslose Alimentation, Fürsorge und endlose Liebe erwartet, ohne selbst etwas geben zu können oder zu wollen.

So ist es mit dem Buch wie mit der Skulptur Walter de Marias: eine Wiederbegegnung in einem neuen Lebensabschnitt bringt neue Ansichten, aber der (Lese-)Eindruck bleibt gleich stark. Und das ist Kunst.



Alexei Aigui
Alexei Aigui schrieb mir, daß seine CDs nun europaweit bei www.cdmail.fr bestellt werden können. Einfach den Namen Aigui im Suchfeld eingeben und schon bekommt man die lieferbaren CDs angezeigt.

Trudy Morse


Meine liebe Freundin Trudy Morse wird am 8. April 81 Jahre jung und dazu sende ich ihr meine herzlichsten Glückwünsche. Ich freue mich, daß Sie mich im Juli nach Rußland begleiten wird, zum geplanten Sommer-Festival bei Interstudio, Carskoe Celo.

Blumen für Trudyein russischer Osterkuchen für Trudy 1999 haben wir ja mit einer extra Gratulations-Seite unsere Wünsche ausgedrückt, dieses Jahr bekommt sie virtuelle Blumen und einen Kuchen von uns.


mit deutschem, russischem BlickIn der letzten Zeit gab es ja nun nicht sehr viele neue Seiten auf Avantart, das bedeutet aber nicht, daß ich unproduktiv gewesen sei :-)

Ich habe auf einer Spieldomain Vorstudien für eine Foto-Installation zusammengestellt. Die Foto-Installation werde ich im Juli in Carskoe Celo beim Festival der Theaterakademie Interstudio zeigen. Thema ist der fremde Blick auf Besonderheiten des russischen Alltags, konterkariert von entsprechenden Texten, seien es Auszüge aus Romanen (Tolstoi), kurze Texte von Charms oder so wichtige Grundlagentexte wie "Die Frau und der Sozialismus" von August Bebel und "Phänomenologie des Geistes" von Hegel. Letzere haben ja nun wirklich eine starke Wirkungsgeschichte in Rußland, wie wir alle wissen :-)

Schauen Sie sich an, was ich auf http://www.mueller-goedecke.de zusammengestellt habe. Vielleicht sagt es Ihnen ja zu!



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Avantart's URL: http://www.avantart.com