Einige kurze Informationen über Tuva

Zuletzt geändert: 2006

Immer wenn man nach Informationen über Tuva sucht, findet man mindestens diese drei Aussagen:
Tuvinisches Symbol
Skythisches Symbol,
in Tuva gefunden
  1. Die Tuvinische Republik (Tannu Tuva) liegt in den Tannu - Bergen an der Grenze zwischen Sibirien und dem Nord - Westen der Mongolei
  2. Tuva war berühmt für seine exotischen Marken
  3. Der berühmte amerikanische Wissenschaftler Feynmann wollte wissen, was aus Tannu Tuva geworden ist.
Briefmarke ausTuva
Tuvinische Briefmarke

Es gibt inzwischen noch mehr Informationen, z.B. daß Tuva erst sehr spät in die Sovjet-Union eingetreten ist, daß die Tuvinische Kultur eine lamaistisch-schamanistische Kultur ist und daß Tuva berühmt ist für seine Oberton-Musik.

map Ich möchte dies nicht in aller Tiefe wiederholen, denn es gibt ausführliche Information auf den wunderbaren Seiten der Friends of Tuva. Ich möchte einige Informationen dazutragen, die ich für interessant und nützlich halte und die ich sonst nirgendwo gefunden habe.


Als ich 1993 nach Tuva reisen konnte, hatte ich das Glück, den Markt von Samalgatai im Süden des Landes miterleben zu können, nahe an der mongolischen Grenze. Wir konnten Oberton-Gesangs-Wettbewerben zuhören, die Ringkämpfe miterleben und umherstreifen und unsere Beobachtungen machen. Auf dieser Messe fand ich ein interessantes Buch mitten zwischen Zeitschriften in einem Mobilen Buchladen, besser gesagt auf der Ladefläche eines Lastwagens:

Die Musik der Schamanen in der Kultur Tuvas

Das Buch heißt Rythms of Shamanic Drums und der Autor ist Z. Kyrgys.
Es wurde durch das International Scientific Center Khomei des Kultusministeriums der Tuvinischen Republik publiziert und in Kyzyl 1993 gedruckt, mit einer Auflage von 3000 durch die Druckerei 'Novosti Tuvi'.
Ich habe den Autor angeschrieben, daß ich sein Buch hier präsentieren möchte und ihn um Erlaubnis gebeten. Der Text On the Music of Shamanism in the Tuvinian Culture wurde von Rollanda Kongar übersetzt. in englischer Sprache
small shaman figurine
Eine kleine Knochenschnitzerei
Privatsammlung

Andreas Lüderwalt veröffentlichte einen Aufsatz über schamanen und »magische musik« aus Anlaß der Ausstellung Im Banne des Schamanen im Heft 3/99 der Neuen Zeitschrift für Musik. Der Artikel geht nicht sonderlich fundiert auf die Musik der Schamanen ein, wiederholt Bekanntes, ist aber als Einführung in eine Grundverständnis dieser Musik sicherlich nicht falsch. Wir können ja froh sein, daß es solche Informationen gibt....
Neue Zeitschrift für Musik, Heft 3/99, Seite 58/59, Mainz 1999 


Der Dalai Lama in Tuva

Dalai Lama Im September 1992 besuchte der Dalai Lama Tuva.

Es gibt ein Buch über dieses Ereignis, herausgegeben vom Krasnojarsker Druck - Kombinat Offset mit einer Auflage von 3000 Stück. Ich stelle hier das Resumée in englischer Sprache vor und zeige auch einige der Photos.

Ich habe versucht die Autoren zu erreichen, um ihr Einverständnis mit der Veröffentlichung zu erhalten. Ich hoffe, sie sind einverstanden.
© 1992 Vladimir Kara-Sal, Vladimir Sabinx und Roman Tas-Ool  



Vom 30. Mai bis zum 19. September 1999 wird die Ausstellung Im Banne des Schamanen im Bremer Übersee-Museum Station machen.

Höhlenzeichnung Ein musikalisches Programm begleitet diese Ausstellung:
  • 29. Mai: Huun-Huur-Tu
  • 27. Juni: Hans Otte: "Stundenbuch" mit Claudia Birkholz (Klavier) und Hans Otte
  • 4. Juli: Sainkho Namtchylak
  • 10. Juli: Masa Daiko, japanische Trommelgruppe aus Bremen
  • 5 September: Carlos Nakai: Native American Music / Navajo
  • 12. September: Malcom Goldstein, Inuit Songs for Violin.

Das musikalische Begleitprogramm erscheint mir zwar etwas willkürlich zusammengestellt, bei einigen Terminen wird mir der direkte Zusammenhang nicht unbedingt klar, aber interessant sind diese Konzerte allemal.


Die tuvinische Volkskunst ist berühmt für die kleinen geschnitzten Steinfiguren aus Speckstein. Es gibt wunderbare alte Exemplare, aber die sind natürlich sehr teuer. Mein Budget war recht knapp, aber ich habe einige wunderschöne Stücke gefunden.
geschnitztes Pferd Das schönste dieser Stücke, das Pferd, war ein persönliches Geschenk für mich.

Neben dem Pferd ist der Löwe, 'Arslan', das mythische Tier Tuvas.

 

Alle diese Figuren tragen einen Signatur auf der Unterseite, die den Namen des Stückes, den Namen des Meisters und einige Beschreibungen aufzeigt. carved horse

 
Tarbagan Rises on the Earth ist der Name einer ungewöhnlichen CD, einer CD mit Musik aus Tuva, der Mongolei und Japan. Ich habe ein e-mail - Interview mit Todoriki Masahiko geführt, das ich hier kurz wiedergeben möchte.
 

Taigam - my TaigaTaigam - my Taiga

heißt die neue CD von Tarbagan: Todoriki Masahiko und Saga Haruhiko.

Eine Hörprobe: Kozhamyk, ein Mongolischer Walzer

Tuvan Traditional / Mongol Traditional
TODORIKI Masahiko: voice (in Tuvan)
SAGA Haruhiko: Morin Khuur

published by BOOX BOX, Japan
URL: http://www.mmjp.or.jp/booxbox
©1999 BooxBox

 

tuvinian flowersTodoriki Masahiko veröffentlichte eine schöne Postkartensammlung mit 30 Photos aus Tuva, die er mit kleinen Texten begleitet: Tuva and Southern Siberia.

Zu dieser Ausgabe gehört auch eine kleine CD, auf der Todoriki Masahiko selbst singt und spielt..

Let me sing KhöömeiTodoriki Masahiko: Let me sing Khöömei

Er schreibt: Ich reise seit fast 10 Jahren nach Sibirien. Meistens reise ich nach Süd-Sibirien. Zuerst reiste ich an den Baikal-See, dann kam ich nach Tuva. Auch wenn es nicht sehr bekannt ist, ist es doch so, daß das japanische Volk sehr viel Gemeinsamkeiten mit Sibirien hat, in vielerlei Hinsicht. Ich hoffe, Sie freuen sich über diesen kurzen Blick auf die Wunder Sibiriens.

  Die Postkarten erschienen bei Gallery Interform unter dem Titel postcard library #016, Tuva and Southern Siberia Osaka 2000
erhältlich bei http://www.tuvatrader.com



Nikolai Oorschak Munsukowitsch

Im Oktober 2000 veranstaltete das Hamburger Völkerkundemuseum einen Aktionstag zu dem Thema Schamanen aus Tuva: Mittler zwischen den Welten.

Professor Mongusch-Lopsang hielt einen Vortrag zur Einführung in den Schamanismus und die Mythologie in Tuva und am Nachmittag zeigten Saryglar Borbak-Ool, Nikolai Oorschak Munsukowitsch und Nina Syrat Wasiliewna eine schamanistische Zeremonie.

Ich habe eine Dokumentation dieses Tages zusammengestellt.

 

BiosintesIch stelle zwei CDs von Biosintes, dem Tuvinisch-Armenischen Trio, auft Avantart vor. Schauen Sie sich das an (und hören Sie ein wenig zu! ).  
  1. Biosintes: The First Take auf FMP
  2. Biosintes: Deity auf SoLydRecords


Huun-Huur-Tu haben nun eine eigene WebSite, http://www.huunhuurtu.com.
Willkommen in der Tuvinischen Netz-Community!

 
Verschicken Sie doch mal eine musikalische Postkarte aus Tuva!

Marke Netzkarten sind 'virtuelle Postkarten', die Sie an Ihre Freunde verschicken können. Sie suchen ein Bild aus und eine Melodie, und schreiben den gewünschten Text. Der Empfänger bekommt eine Benachrichtigung, daß er sich im Internet diese Karte 'abholen' und ihre Nachricht lesen kann.

Die Bilder, die ich für die Postkarten nutze, habe ich während meiner Reise in diesem wunderschönen Land photographiert.

 
Steve Sklar hat eine Menge Informationen über Tuva zusammengestellt. Auf seinen Seiten können Sie sich über Khomeii und Oberton-Gesang informieren oder seine Photo Gallerie durchblättern. Es lohnt sich!

Wußten Sie, daß Tuva sich immer noch im Kriegszustand mit Deutschland befindet? Das ist wirklich wahr: 1941 erkläte Tuva dem Deutschen Reich den Krieg. Als Teil der Sowjetunion gehörte auch Tuva zu den Siegermächten, aber selbst seit der Ausrufung der Republik 1992 fand sich keine Zeit für einen Friedensschluß.

Ich freue mich, daß es keinen offiziellen Friedensvertrag braucht, um Freundschaft mit den Menschen und der Kultur Tuvas zu pflegen! Aber ich werde Joschka Fischer einmal vorschlagen, einen Friedensschluß voranzutreiben...


Als ganz und gar unfriedlich empfinde ich die Arbeit der kirchlichen Gesellschaft Licht im Osten, die Missionsarbeit in Osteuropa und Zentralasien betreibt. Im ersten Heft des Jahrgangs 1999 ihrer Zeitschrift wird der Erweckung in der Republik Tuva viel Platz gegeben.
Mit ungeheurer Arroganz wird die kulturzerstörerische Arbeit der selbsternannten Missionare begründet. So äußert sich Tobias Häßner in einem einführenden Artikel: Auch Alkohol- und Drogenabhängigkeit sind ein gesellschaftliches Problem. Schließlich sind besonders viele Tuviner okkult belastet, angesichts der vielen heidnischen Traditionen überrascht das nicht.

Und der Missionar Alexander Degtjarjow setzt in seinem Tagebuch noch eines drauf. Die Arroganz gegenüber einem uralten Glauben zeigt sich in selten in so klarer Schärfe wie hier:
Laut Zeugnis einer jungen Frau sind alle Tuwinen dem Schamanentum ergeben, auf den meisten Höhen stehen Götzenopferaltäre, die Geisteranbetung ist gang und gäbe. Praktisch jeder, der zu Gott kommt, war früher mit dem Okkultismus verbunden. Im Gebet sagen sie sich davon los, im Namen Jesu Christi. Die Menschen bezeugen, daß sie von Angst, nächtlichen Alpträumen, Geisterbesuchen und Erscheinungen befreit wurden.

Lassen Sie uns alle hoffen, daß dieser aggressiven kulturzerstörerischen Bewegung kein Erfolg in Tuva beschieden sein wird!