SUVOROV'S ÜBERGANG über die Alpen oder die Teufels-Brücke


Marschall Aleksandr Vasilevich SuvorovIm September 1999 finden zahlreiche Gedenkfeiern an den Zug des russischen Marschalls Aleksandr Vasilevich Suvorov und seiner Truppen über die Schweizer Alpen vor 200 Jahren statt. Dieser Übergang, der Suvorov den Beinamen russischer Hannibal eintrug, ist nicht nur militärisch wichtig!


Wer war dieser Aleksandr Vasilevich Suvorov? Er gilt als einer der größten Heerführer der russischen Geschichte, wurde sechsmal schwer verwundet, gewann aber 63 Schlachten ohne Niederlage.

Dies sollte kein Grund sein, seiner hier auf Avantart zu gedenken. Es gibt aber Gründe: wir sollten Geschichte nicht nur als Männer machen Geschichte -Ereignis sehen, interessant ist das, was herum geschieht und welche Folgen es zeitigt.


Ein kurzer historischer Exkurs:
Suvorow bekam 1799 als Oberbefehlshaber der österreichisch-russischen Truppen in Italien und der Schweiz im Krieg der 2. Koalition (1798-1801) gegen die Franzosen von Zar Paul I. den Auftrag, durch die Alpen zu marschieren, um die österreichischen Truppen in der Schweiz zu ersetzen. Dieses Unternehmen geriet zu einem Deseaster:
Suvorov und seine 18000 russischen Soldaten und 5000 Kosaken, erschöpft und ausgehungert, standen 80 000 Soldaten des Generals Masséna gegenüber. Es blieb nur ein Ausweg: ein Rückzug, wie es ihn der Geschichte nie gegeben hatte, über die Berge. Am 27. September begann der Masch über den Pragel Paß nach Glarus. Dort kamen ihm die Franzosen aber zuvor. Suvorov lenkte seine Truppen nach Elm. Am 6. Oktober begann er einen Treck über den tiefverschneiten Panixer Pass und in das Bündner Oberland. Tausende seiner Soldaten starben, aber Suvorov, der seinen Rückzug niemals zugab, erreichte Chur am Rhein mit 16 000 Soldaten, 5000 waren tot. Bald danach zog sich der russische Zar aus dieser Kriegskoalition zurück.


Nun werden die verschiedensten Gedächtnisfeiern für den Frühherbst angekündigt: russische Traditionalisten wollen in der Schweiz und in Rußland in Paraden und Aufmärschen diesem historischen Ereignis gedenken, aber auch aus dem Lager der Avantgarde kündigt sich etwas an:

Ein militärisch-künstlerischer Rat, das Hauptquartier des Übergangs gibt bekannt:

Suvorov's Marsch über die Schweizer Alpen geriet zu einer ungeplanten kulturellen Aktion und wurde erfolgreich aufgenommen vom einfachen, unverdorbenen Schweizer Volk. Die Spuren dieser Mission sind noch heute in der Schweizer Kultur wahrzunehmen.
Das dem 200. Jahrestag des Übergangs gewidmete Projekt Übergang oder Teufelsbrücke ist eine nicht-militärische Wiederholung und kann als Missionierungs-Kampagne wie als Tournee eingestuft werden. Genau 200 Jahre später, soll der Feldzug Suvorov's genau nachvollzogen werden, aber unter den heutigen politischen und kulturellen Bedinungen, es soll nicht mit militärischer, sondern mit künstlerischer Kraft umgesetzt werden, nicht mithilfe von Gewehren und Kanonen, sondern mit Musikinstrumenten, theatralischen Mitteln und visueller Kunst.

Marschall Aleksandr Vasilevich Suvorov Der russisch-schweizerische Kurartor Alexander Shumov organisiert Ausstellungen in verschiedenen Zürcher Gallerien. Die Vernissagen finden entweder zu Beginn oder am Ende dieser Kampagne statt. Genauso wie Suvorov's Soldaten hochentwickelte zeitgenössische Kultur in die zutiefst provinziellen agrarischen Gegenden der Schweiz gebracht haben, so planen wir heute heute unsere "kulturelle Attacke" als humanitäre Hilfe, um frisches Blood in die verstopften Venen des alten Europa zu pumpen.

Neben dieser historisch-kulturellen-humanitären Mission soll ein Forschungsprojekt Elemente der russischen Kultur, die vor 200 Jahren verlorengegangen sind, wiederfinden und repatriieren. Eine solche Rückerstattung widerspricht nicht dem modernen internationalen Recht und wird die Entwicklung einer Partnerschaft zwischen dem großen armen Rußland und der reichen kleinen Schweiz befördern.

Die Speerspitzen der zeitgenössischen Russischen Kultur heute (wie vor 200 Jahren) wird an dieser Aktion - Expedition teilnehmen. Unter ihnen finden sich fortgeschrittene Jünger neuer musikalischer Mentälität wie die Erforscher und Musiker der Russischen Traditionellen Musik NeTe, Arkady Shikloper, der weltbeste Alphorn-Bläser zusammen mit einermvon Hans Kennel geleiteten Alphorn-Ensemble, die einzigartige Sainkho, Embryo, die FlowerPower-Kämpfer, Werner Lüdi, FreeJazz-Kämpfer, der Jodlerclub aus dem Muotathal. Ein mobiles Kino und Video-Projektionen werden historische Filme und moderne Videokunst der Schweizer Bauernschaft präsentieren.

Die Expedition wird auf den Spuren der Surovov'schen Armee reisen, mit Bussen unterwegs sein, schlechte Strecken (Teufelsbrücke und anderswo) werden zu Fuß zurückgelegt. Die Teilnehmer kommen mit Bussen aus Zürich an, reisen nach dort mit Flugzeugen. Auf ihrem Weg durch Kleinstädte, Dörfer und die Berge werden kulturelle Aktionen stattfinden (Konzerte, Performances, Video-Shows u.a.) und es wird zur Verbrüderung der Russen mit der Schweizer Bevölkerung kommen. Der Feldzug wird 7 Tage dauern und wird mit der Vernissage der Suvorov-Ausstellung am 7. September enden.

Jedermann, der an diesem Feldzug teilnehmen möchte, kann das tun, nachdem er seinen Beitrag bei der Organisation angemeldet hat. Der einfachste Weg, sich der Armee anzuschließen, ist ein finanzieller Beitrag.

Der militärisch-künstlerische Rat

Das ÜBERGANG Hauptquartier

Marschall Aleksandr Vasilevich SuvorovDie Organisatoren: DOM, Rustamushki International, Long Arms, IMA-press, RISK, National Contemporary Art Center

Datum: 2. bis 8. September 1999

St. Gotthard Gebiet, Schweiz


Die Teilnehmer am Übergang: Sainkho, Arkady Shilkloper, NeTe, Schweizer und internationale Musiker und Künstler, Video


Wer nicht am Übergang teilnehmen kann, findet vielleicht seinen Weg zum Restaurant Graf Suvorov in St. Petersburg? Oder in das ihm gewidmete Museum?

Marschall Aleksandr Vasilevich Suvorov

Aleksandr Suvorov Museum
Staatl. Memorial Museum für Aleksandr V. Suvorov)
Addresse: 193015, Ulitsa Saltykova-Schedrina 43
Metro: Chernyshevskaya
Telephon: 274-2628

Graf Suvorov
Russische und Europäische Küche
Adresse: Ulitsa Lomonosova 6
Metro: Gostiny Dvor
geöffnet: 12 pm to 12 am
Telephon: 315-43-28
Kreditkarten: Eurocard/Mastercard, Union Card