Es ist Zeit:

VÖLKERMORD VERURTEILEN!

Opfer des Genozid

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Bitte laden Sie den Vordruck der Petition von dieser Seite, füllen Sie ihn aus und senden Sie ihn bis Ende Juli 2000 an:

Dr. Tessa Hofmann
Mainauer Str. 9, 11
12161 Berlin

  bzw. faxen: 0049-(0)30-8517974

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Es ist Zeit:

VÖLKERMORD VERURTEILEN!

Mit Deportationen, Vertreibung und organisiertem Massenmord betrieb die regierende türkische Nationalistenpartei "Komitee für Einheit und Fortschritt" in den Jahren 1914 bis 1918 die Türkisierung Kleinasiens. Beim Friedensschluß von Lausanne 1923 war fast die gesamte christliche Bevölkerung von fünf Millionen Menschen, Armenier, Griechen, arabische und aramäische (Syrisch-Orthodoxe, Nestorianer, Chaldäer) Christen, beseitigt worden. 1916 erfolgten die ersten Zwangsumsiedlungen von Kurden.

Systematisch vernichteten die "Jungtürken" 1915 die armenische Bevölkerung. Der Weltkrieg und die Ausschaltung des Parlaments erleichterten den Völkermord: Binnen weniger Wochen wurden die intellektuellen und politischen armenischen Wortführer festgenommen, gefoltert und ermordet, anschließend die übrigen Männer massakriert und Frauen, Kinder sowie Alte zu Fuß über Hunderte von Kilometern in Wüstengebiete getrieben: Ein Todesmarsch, bei dem Hunger und Seuchen die Hauptvernichtungsmittel bildeten. Nach Schätzung der deutschen Botschaft zu Konstantinopel vom Oktober 1916 waren von 2,5 Millionen Armeniern des Osmanischen Reiches anderthalb Millionen umgekommen.

Als "Verbrechen gegen die Gesetze der Menschlichkeit" verstieß der Völkermord an den Armeniern gegen internationale Abkommen, namentlich gegen die Martenssche Klausel in der Präambel der Haager Landkriegsordnung (1899, 1907). Die "humanitäre Intervention" Großbritanniens, Frankreichs und Rußlands, die am 24. Mai 1915 der türkischen Staatsführung ein internationales Strafgericht nach Kriegsende androhten, bildete den ersten Versuch der Staatengemeinschaft, einen Völkermord zu verhindern. Da aber das Verbrechen ungestraft blieb, fand der Massenmord an den Armeniern Nachahmer. Zwischen dem Völkermord an den Armeniern und der Vernichtung der europäischen Juden bestehen kausale Zusammenhänge sowie Parallelen.

Seit Gründung der Republik Türkei haben alle ihre Regierungen die Realität des Genozids von 1915 bestritten. Ihr fortgesetztes Leugnen fügt dem armenischen Volk seit Generationen schwersten moralischen Schaden zu.

Deutschland besitzt aufgrund seines Militärbündnisses mit der osmanischen Türkei eine besondere Stellung sowohl in der türkischen, als auch in der armenischen Geschichte. Seine in beinahe allen Provinzhauptstädten vertretenen Konsuln konnten die Etappen der Armeniervernichtung genauer dokumentieren als die Diplomaten der türkischen Kriegsgegner. Einzelne Deutsche leiteten als Angehörige der osmanischen Armee militärische Aktionen gegen die armenische Zivilbevölkerung. Die Staatsführung des Kaiserlichen Deutschland nahm den Völkermord wegen "höherer Interessen" billigend in Kauf und verhängte Militärzensur über die Türkeiberichterstattung. In der ersten deutschen Republik fanden einige der hauptverantwortlichen türkischen Partei- und Staatsführer Unterschlupf, obwohl sie 1919 in ihrer Heimat wegen Kriegsverbrechen und Massenmord an den Armeniern zum Tode verurteilt waren. Indem Deutschland türkische Auslieferungsbegehren ignorierte, behinderte es damals den ersten und einzigen Versuch einer rechtlichen Aufarbeitung des Völkermords an den Armeniern.

Die Bundesrepublik Deutschland ist Heimat der größten türkischen Diasporagemeinschaft und Heimat deutscher Staatsbürger armenischer Abstammung. In ihrem Namen wenden sich die Unterzeichner an den Bundespräsidenten sowie an den Präsidenten und die Mitglieder des Deutschen Bundestages:

Erkennen Sie die Tatsache des Völkermordes an den Armeniern an! Folgen Sie dem Beispiel internationaler und nationaler Gremien: dem Weltkirchenrat, dem Europäischen Parlament, der UN-Menschenrechtskommission, den Parlamenten bzw. Senaten Argentiniens, Belgiens, Bulgariens, Frankreichs, Griechenlands, Kanadas, Libanons, der Rußländischen Föderation, Schwedens, Uruguays, der USA und Zyperns.

Fordern Sie die Regierung und den Gesetzgeber der Republik Türkei auf, die historische Tatsache des Völkermordes anzuerkennen und damit der Bedingung zu entsprechen, die das Europäische Parlament mit seiner am 18. Juni 1987 verabschiedeten "Resolution zur politischen Lösung der Armenischen Frage" an die Vollmitgliedschaft der Türkei gestellt hat. Sie tragen damit unmittelbar dazu bei, Gerechtigkeit für die Nachfahren der Opfer wiederherzustellen. Sie helfen, die Spirale von Verbrechen, Straflosigkeit und Wiederholung zu durchbrechen, die das 20. Jahrhundert zum Jahrhundert der Völkermorde machte .

Ebenso unterstützen Sie mit dieser Entscheidung die Demokratisierungsprozesse innerhalb der Türkei sowie jene türkischen Staatsbürger, die in ihrer Heimat für den Versuch einer sachlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit strafrechtlich belangt werden. Die Anerkennung des Völkermordes von 1915 seitens der türkischen Regierung ist als vertrauensbildende Maßnahme ebenfalls geeignet, die armenisch-türkischen Beziehungen zu verbessern und zu Entspannung und Frieden in der Region beizutragen.




  Korporative Erstunterzeichner (in der Bundesrepubik Deutschland):

Zentralrat der Armenier in Deutschland e.V. (ZAD)
Zentralrat deutscher Sinti und Roma e.V.
Föderation der syrischen (aramäischen) Vereine in der BRD e.V.
Erzbischof Karekin-Bekdjian, Primas der Armenisch-Apostolischen Kirche in Deutschland
Informations- und Dokumentationszentrum Armenien
Institut für Armenische Fragen e.V.
Gesellschaft für bedrohte V lker e.V., Koordinationsgruppe Armenien
Armenische Landsmannschaft zu Bayern e.V.
Armenischer Kulturverein in Hessen e.V.
Armenische Gemeinde zu Berlin e.V.
Gemeinde der Armenischen Kirche zu Berlin e.V.
Armenische Gemeinde zu Duisburg e.V.
Verein Armenischer Mediziner in Deutschland e.V.
Armenischer Unternehmer-Verein e.V.
Deutsch-Armenische Gesellschaft e.V.
Armin T. Wegner-Gesellschaft
H.O.M. Armenisches Hilfswerk in Deutschland e.V.
Verein zur Förderung der armenischen Kultur und Wohltätigkeit e.V.
Stiftung für Armenische Studien im Stifterverband der Deutschen Wissenschaft
Verein der Völkermordgegner e.V.
Verein der Völkermordgegner e.V., Sektion Nürnberg
TaDAY e.V. Menschenrechtsverein Türkei/ Deutschland
Assyrische Union Berlin e.V.
Verein der Pontier in Berlin "I Ipsilantides" e.V.
Mezopotamisches Kulturzentrum (Nürnberg)
Türkisch-Kurdische Freundschaftsinitiative (Nürnberg)
Kurdistan Haus e.V. (Köln)
Bremer Chonnrerkstatt e.V.
Pax Christi Berlin Internationale Katholische Friedensbewegung im Erzbistum Berlin
Internationaler Konvent Christlicher Gemeinden in Berlin und Brandenburg e.V.
Verband fremdsprachiger Kirchen und Missionen
Syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien in Berlin e.V.

Korporative Unterstützer in der Bundesrepublik Deutschland:

Internationale Liga für Menschenrechte e.V.
Sektion der Federation Internationale des Ligues des Droits de I'Homme
Internationaler Verein für Frieden und Gerechtigkeit Pro Humanitate e.V., Köln
Koordination "Gerechtigkeit und Frieden" der Franziskaner
Almanya Demokratik Haklar Federasyonu (ADHF) - Föderation für demokratische Rechte in Deutschland
Alternatives Gesellschaftszentrum e.V. - Alternatif Toplum Merkezi
Rhein-Arax Deutsch-Armenischer Freundschaftsverein e.V. 1990
Armenischer Ararat-Kultur-Verein e.V.
Allerweltshaus Köln e.V.
Genclikevi -Jugendhaus Köln
Dersim-Zaza Kulturhaus iaf-Köln e.V.
Theaterbühne Yenigün, Nürnberg
Yenigün Kulturzentrum e.V.

Unterstützer der Petition "Völkermord verurteilen" im Ausland

I. International angesehene Holocaust-Forscher (Alphabetische Folge):

Prof. Ward Churchill, The University of Colorado
Prof. Edward Gaffney, Valparaiso University Law School
Prof. Zev Garber, Los Angeles Valley College
Prof. Herbert Hirsch, Virginia Community University
Prof. Richard Libowitz, St. Joseph University
Prof. Franklin Littell, Temple University
Prof. Hubert Locke, The University of Washington
Prof. Eric Markusen, Southwest University
Prof. Elizabeth Maxwell, Oxford University
Prof. Richard Rubinstein, The University of Bridgeport
Prof. Samuel Totten, The University of Arkansas

II. Mit Ehrungen ausgezeichnete ausländische Professoren und Inhaber besonderer akademischer Lehrstühle, die die Petition unterstützen:

Irving L. Horowitz
Hannah Arendt Distinguished Professor, Rutgers University
Steven Katz, Dinstiguished Professor, Director, Center for Judaic Studies, Boston University
Saul Mendlovitz
Dag Hammarskjöld Distinguished Professor of International Law, Rutgers University
Yehuda Bauer, Distinguished Professor, Director, The International Institute for Holocaust Research Yad Vashem, The Holocaust Martyrs' and Heroes' Remembrance Authority, Jerusalem

III. Zentren zur Erforschung und zum Studium des Holocaust:

Israel Charny, Executive Director, Institute on the Holocaust and Genocide, Jerusalem Professor an der Hebräischen Universität, Editor-in-Chief of Encyclopedia of Genocide
Stephen Feinstein, Director, Center for Holocaust and Genocide Studies, The University of Minnesota Irving Greenberg, President, Jewish Life Network
Chairman, U.S. Holocaust Museum Memorial Council Washington, D.C.
Henry Huttenbach, Professor of History, City University of New York, Editor-in-Chief of Forum and Journal of Genocide Research
Jack Needle, Director, Center for Holocaust Studies City University of New York
William L. Shulman, President, Association of Holocaust Organizations City University of New York
James Smith, Executive Director, Genocide Prevention Research Initative United Kingdom
Stephen Smith, Director, Beth Shalom Holocaust Memorial Centre, United Kingdom Genocide Prevention Research Initiative
Mark Weitzman, Simon Wiesenthal Center, New York

IV. Yad-Vashem. The Holocaust Martyrs and Heroes Remembrance Authority. Jerusalem:

Ephraim Kaye
Renee Kaye

V. Die Teilnehmer der wissenschaftlichen Konferenz "Das 21. Jahrhundert ohne Völkermorde",

die vom 18. bis 21. April 2000 vom Institut für Geschichte der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien, vom Institut und Museum des Völkermordes an den Armeniern, sowie vom Institut für Armenische Fragen in Jerewan durchgeführt wurde, erklärten einstimmig ihre Unterstützung. Zu den prominenten Unterstützern dieses Gremiums gehören:

Fadej Sargsjan, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien
Geworg Brutjan, Vize-Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien
Wladimir Barchudarjan, Sekretär der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien
Galust Galojan, Berater des Präsidenten der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien
Hrant Awetisjan, Direktor des Instituts für Geschichte der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien
Lawrenti Barserjan, Direktor des Instituts und Museums des Genozids an den Armeniern der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Armenien
Nikolaj Ohanesjan, Direktor des Instituts für Orientalistik der Nationalen Akademie der Republik Armenien
Wardges Mikajeljan, Chefredakteur der "Historisch-philologischen Zeitschrift"
Stepan Stepanjan, Abteilungsleiter am Institut für Geschichte der Nationalen Akademie der Republik Armenien
Babken Harutjunjan, Dekan der Historischen Fakultät der Staatsuniversität Jerewan

VI. Abgeordnete und Ausschußvorsitzende der Nationalversammlung der Republik Armenien:

Ardsruni Agadschanjan (Partei "Rechtsstaat")
Robert Amirchanjan (unabhängiger Abgeordneter)
Agassy Arschakjan (Wissenschaftlich-lndustrielle Bürgerunion)
Filaret Berikjan ("Nationaldemokratische Union")
Napoleon Asisjan ("Nationale Einheit")
Hrant Chatschatrjan (Union "Verfassungsrechte'')
Rubik Hakobjan (Armenische Revolutionäre Partei - Daschnakzutjun)
Wahan Howhannisjan (Vorsitzender des Ausschusses für Verteidigung, Nationale Sicherheit und Internationale Beziehungen)
Parujr Karapetjan (Gruppe "Stabilität")
Ara Ketikjan (Republikanische Partei)
Jurij Manukjan (Kommunistische Partei)
Harutjun Pambukjan (unabhängiger Abgeordneter)
Armen Rustamjan (Vizepräsident des Ausschusses für Auswärtige Beziehungen der Nationalversammlung der Republik Armenien)
Stephan Sakarjan ("Volkspartei von Armenien")

sowie eine Vielzahl Unterzeichner aus dem öffentlichen Leben aus der Bundesrepublik Deutschland und aus dem Ausland!